Die Projektarbeit der Welthungerhilfe in Malawi
Anlässlich der Veröffentlichung des diesjährigen Welthunger-Index am 16. Oktober möchten wir unser Engagement mit der Welthungerhilfe tiefgründiger vorstellen. Dabei ist uns insbesondere die Transparenz wichtig, damit ihr genau wisst, wie wir uns einsetzen und wo unsere Unterstützung ankommt.
Wir unterstützen ein Projekt von der Welthungerhilfe in Malawi in der Dedza-Region, um dort einen positiven Beitrag zu bewirken, der die Lebensumstände der Menschen fördert und Hunger & Krankheit reduzieren kann. Dies wird im Rahmen des Projektes mit vielfältigen Maßnahmen zur Hygiene- und Ernährungsaufklärung und deren praktischen Umsetzung ermöglicht. Das Projekt wollen wir in diesem Artikel detaillierter vorstellen.
Wissenswertes rund um das Projekt
Eine kleine Vorstellung von Malawi
Das kleine Binnenland liegt im Südosten Afrikas und ist landschaftlich von bewaldeten Hochgebirgen, weiten Ebenen und einer Savannenlandschaft geprägt. Im Osten begrenzt der große und artenreiche Malawisee das Land. Die vielfältige Landschaft wird von vielen Nationalparks geschützt. In Malawi leben über 18 Mio. Einwohner:innen, in der Hauptstadt Lilongwe wohnen knapp 1 Mio. Menschen. Insgesamt spielt sich das Leben außerhalb der Städte ab: Der größte Teil der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft tätig. Chichewa ist die Amtssprache, die von 50 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen wird. Als ehemalige britische Kolonie ist Englisch ebenfalls Amtssprache. Malawi hat eine ausgeprägte Tanz- und Musikkultur.
Viele Menschen leben von weniger als 1 US-Dollar pro Tag. Vergangene Dürrejahre und Korruption verschärften die Ernährungssituation zunehmend. Laut der Welthungerhilfe ist die Lage in Malawi als ernst zu betrachten.
Was ist der Welthunger-Index?
Der Welthunger-Index (WHI) ist ein Instrument, um die Hungersituation auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene zu erfassen und zu vergleichen. Somit kann Aufmerksamkeit und Verständnis auf die unterschiedlichen Situationen gelenkt werden. Dieses Jahr ist die Hungersituation in 44 Ländern als ernst oder sehr ernst eingestuft. Der WHI setzt sich aus verschiedenen Indikatoren zusammen: Unterernährung, Wachstumsverzögerung und Auszehrung von Kindern und Kindersterblichkeit.
Was wird unter Hunger verstanden?
Im Allgemeinen bezeichnet Hunger das Leid, das durch einen Mangel an Kalorien entsteht. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) definiert Unterernährung als die Aufnahme von zu wenig Kalorien, um das Minimum an Nahrungsenergie zu liefern, das jeder Mensch abhängig von Geschlecht, Alter, Statur und körperlicher Aktivität für ein gesundes und produktives Leben benötigt.
Wie arbeitet die Welthungerhilfe?
One Planet – Zero Hunger: Die Welthungerhilfe hat sich zum Ziel gesetzt, eine Welt ohne Hunger zu bewirken. Sie möchte für alle Menschen ermöglichen, eine Chance auf ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben frei von Hunger und Armut zu haben. Dafür sind die Projekte bedürfnisorientiert und in aktiver Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort an die Regionen und Länder angepasst. Zurzeit unterstützt sie Projekte in 36 Ländern, die 16,6 Mio. Menschen erreichen. Im Jahresbericht der Welthungerhilfe wird die Strategie und Wissenswertes zusammengefasst.
Bildung als Chance
Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung, da diese die Chance ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben in Würde und Gerechtigkeit zu leben. Bildung kann den Weg in ein Leben frei von Armut und Hunger ebnen. Dabei sind vor allem Kinder von Armut und unzureichender Ernährung betroffen, was dazu führt, dass sie sich in der Schule weniger konzentrieren können oder den meist langen Schulweg mit leeren Magen nicht auf sich nehmen können.
Deswegen hat die Welthungerhilfe ein Projekt ins Leben gerufen, um ein Schulspeisungsprogramm in der Dedza-Region zu ermöglichen. Die Schulmahlzeiten werden mit den Erträgen der angelegten Gärten zubereitet, damit das Programm unabhängig und eigenverantwortlich verwaltet werden kann.
Um die Gesundheit ganzheitlich zu fördern, spielt neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung auch Hygiene eine weitere Schlüsselrolle. Neben der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur, wie sanitäre Anlagen, Trinkwasser-Brunnen und Küchen durch die Welthungerhilfe, ist die Vermittlung von Wissen über Gesundheit und Hygiene sehr wertvoll.
Mithilfe des Engagements der Menschen vor Ort wurden Gesundheits-Clubs in Schulen und Gemeinden gegründet. Hier lernen die Menschen, was gesunde Ernährung ausmacht, wie sie mit Hygiene-Praktiken die Verbreitung von Krankheiten vermeiden und diese in der Schule und der Gemeinde umsetzen können. Es werden gemeinsam Kochkurse veranstaltet und mithilfe der Schulgärten Wissen zum Anbau und Pflege von Gemüse und Obst weitergegeben.
Die Konzepte des Projektes
Das Projekt ermöglicht verschiedene Maßnahmen, die sich gegenseitig ergänzen und in den Gemeinden die Gesundheit und Unabhängigkeit fördern. Die Maßnahmen verfolgen einen integrativen und aktiven Ansatz, um die Menschen zum eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Handeln zu ermutigen.
Über Bienenstöcke und Fischteiche
Im Zuge des Projektes werden Maßnahmen unterstützt, um ein unabhängiges und selbstbestimmtes Schulspeisungsprogramm zu ermöglichen. Dafür wurde an der Mbirima Schule ein Teich für die Fischzucht eingerichtet, um als nachhaltige Einkommensquelle die Schulmahlzeiten zu finanzieren. Die WHH hat im Rahmen des Projektes Schulungen zur Fischzucht angeboten und der Gemeinde das Wissen an die Hand gegeben, autark Fischfutter herzustellen. Mit der gleichen Idee wurde bei der Linga Schule eine Imkerei mit drei Bienenstöcken aufgebaut. Die Erlöse dienen der Schule dazu, Lebensmittel und Hygieneartikel zu kaufen.
Pro verkauftem Geschenk-Gutschein reichen wir 0,70 € an das Projekt der Welthungerhilfe in Malawi weiter und finanzieren damit eine Schulmahlzeit. Auch wenn dies wie ein kleiner Betrag erscheint, haben 0,70 € in Malawi einen wirtschaftlichen Effekt von 16,40 €. Wie genau dies funktioniert und wie ihr das Projekt aktiv mit uns unterstützen könnt, erfahrt ihr hier.
Bilder Copyright Welthungerhilfe