Wie überlebte die Black Forest Bar mehrmonatige Lockdowns?
Tobias Henn, Inhaber der Black Forest Bar in Hamburg hat uns einen ein Einblick in seine letzten Monate gegeben. Wie hat er es trotz düsterster Aussichten geschafft trotzdem motiviert zu bleiben und welche kreativen Konzepte hat er immer wieder aus dem Ärmel gezaubert?
Kreativ in die große Ungewissheit
Im März letzten Jahres musste die Gastronomie erstmals schließen, das war für Tobias Henn von der Black Forest Bar, aber kein Grund zu resignieren. Nach ein paar Tagen hatte er keine Lust mehr untätig zu sein. “Ich brauche etwas zu tun, ich kann nicht einfach nur rumsitzen.”, sagt er uns.
Drinks to-go in Deluxe bei der Black Forest Bar
Ein Restaurant kann Essen liefern, aber wie stellt sich das für eine Bar dar? Zwar hat die Black Forest Bar auch eine paar Schwarzwälder Spezialitäten im Hause, aber der Fokus liegt doch mehr auf den hochwertigen Drinks. Also gab es die Signature-Cocktails, mit viel Leidenschaft vorbereitet, nicht nur to-go, sondern auch geliefert. “Wir haben uns natürlich erstmal ein Hygiene-Konzept erarbeitet, da damals ja noch keiner wusste wie der Virus funktioniert, also fuhr ich mit meinem Mitarbeiter zu unseren Kunden und lieferte die Drinks direkt vor die Tür.”, erzählt Tobias.
Viele Bestellungen, wenig Ertrag für die Bar
Bis zu 20 Bestellungen gab es die Woche. “Die Leute zeigten sich sehr solidarisch und fanden die Drinks super.”, schwärmt Tobias. Jedoch geht man in eine Bar auch wegen der einzigartigen Atmosphäre, die es in der Black Forest Bar ohne Frage gibt. So waren die Bestellzahlen in Ordnung, jedoch ist der Aufwand um die Qualität der Drinks auf Bar-Niveau zu halten einfach viel zu hoch. “Die Kosten übersteigen oftmals den Nutzen, aber wir wollten natürlich da sein, den Leuten eine Freude bereiten und vor allem nicht nichts tun.”, erzählt Tobias. Trotzdem war das to-go Geschäft aus Marketing-technischer Sicht aber ein Erfolg, denn vor allem die Follower-Zahlen im Social-Bereich stiegen.
Nachdem Lockdown ist vor dem Lockdown
Die besten Monate erlebt die Black Forest Bar vorzugsweise Richtung Herbst und Winter. Denn durch das cozy und feine Ambiente lädt die Bar einfach zum gemütlichen Verweilen ein. Die Gastro-Öffnung von Mitte Mai bis Ende Oktober war zwar schön, jedoch waren die vielen Auflagen und die relativ kleine Terrasse natürlich alles andere als einfach. “In einer Bar geht es ja um Zwischenmenschlichkeit und Zusammengehörigkeit – die vielen Auflagen und Regeln, die natürlich auch richtig waren, berauben der Bar aber gerade dieser Werte.”, sinniert Tobias.
Tobias Henn ist im Schwarzwald aufgewachsen und in der Gastronomie groß geworden. Mit der Black Forest Bar hat er sich nicht nur einen persönlichen Traum erfüllt, sondern bringt den Hamburgern den Südwesten Deutschlands näher und ist wohl die einzige Bar mit Schwarzwald-Flair. Mit den Produkten, die er von lokalen Anbietern aus seiner Heimat bezieht, überrascht er seine Gäste immer wieder auf’s Neue und zeigt welche Vielfältigkeit und Komplexität in seinen Drinks stecken kann.
Von Cockails to-go zu Schwarzwaldboxen
Der zweite Lockdown, der im November letzten Jahres in Kraft getreten war, ließ auch die Bestellzahlen der Cocktails sinken. “Wir wussten, dass die Cocktails uns alleine nicht helfen können durch die nicht absehbare Zeit zu kommen.”, erzählt Tobias. Also entwickelte er eine Schwarzwaldbox, die vom der Vesper Platte bis hin zu Maultaschen alles zu bieten hatte, was das Herz begehrt.
Neue Wege entdecken
“Die Boxen waren und sind sehr begehrt, denn die Leute können sich den Flair dann einfach nach Hause holen und es ist ein tolles Geschenk.”, sagt Tobias. Durch mehrere Firmenkunden, die für ihre Mitarbeiter Präsente bestellten, gab es auch für Tobias und sein Team genug zu tun. “Wir hoffen natürlich, dass die Leute, wenn es wieder öffnet, dann auch mal live in die Bar kommen!”, freut sich Tobias. Sein erster Drink zu Wiedereröffnung war übrigens ein klassicher Negroni. “Der geht überall auf der Welt”, sagt Tobias mit einem Lächeln.
Curschmannstraße 9, 20251 Hamburg
Öffnungszeiten: Mo – Mi von 18 – 1 Uhr & Do – Sa 18 – 2 Uhr